Rundgang Station 4:

"Kaufhaus Haas"

An der Gabelung von der Brotstraße zur Fahrstraße steht das Modehaus Sinn-Leffers, damals 'Haas'. Es gehörte jüdischen Inhabern und war ein bevorzugtes Hassobjekt Trierer Nazis. Am 8. März 1933 fotografierte ein Trierer SA-Mann Kundinnen, um sie einzuschüchtern. Am 13. Mai 1933 wurden Albert und Max Haas sowie dessen Frau in "Schutzhaft" genommen. Wegen Haftunfähigkeit verlegte man die drei in ein Krankenhaus, wo sich die Ehefrau von Max Haas am 16. Mai erhängte. Wenige Tage später wurden die Männer in das Gefängnis in der Windstraße eingeliefert.

In der Pogromnacht des 10. November 1938 wurde das Modehaus Haas verwüstet. Wilhelm Demuth erinnert sich: "Triers größtes Judengeschäft 'Haas' (...) war völlig zerstört. Textilien lagen überall herum."
(aus: Trierischer Volksfreund vom 9.11.1988).

Im Zuge der "Entjudung des Deutschen Wirtschaftswesens" wurden alle jüdischen Geschäftsinhaber im November 1938 gezwungen, ihre Geschäfte an "arische" (d.h. im Nazijargon "reinrassige") Deutsche zu verkaufen. Der Verkaufspreis entsprach in keinem Fall dem realen Wert.

 

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Kaufhaus Haas
Das "Kaufhaus Haas" an der Ecke Brot-/Fahrstr.